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Das gute Gespräch - Zwiegespräch als echte Begegnung zwischen zwei Menschen

Das gute Gespräch - Zwiegespräch als echte Begegnung zwischen zwei Menschen Bildurheber: © Freia Willems Theisen/PIXELIO´ www.pixelio.de

Das "gute Gespräch" hat in der Leistungsgesellschaft Seltenheitswert

 

Wir leben in oberfächlichen Zeiten, einer oberflächlichen und gefühllosen Welt.  Alles muss schnell gehen, auch die Menschen. Jeder soll funktionieren und möglichst viel leisten. "Leistung"  ist die neuzeitliche Religion. Das führt  u.a. dazu, dass Keiner mehr Zeit hat und sich auch Keiner mehr Zeit nimmt für den Anderen. Die Menschen sind mit sich und ihrem Alltag so beschäftigt (Hamsterrad), dass einem der Blick verstellt wird auf das, worauf es wirklich im Leben ankommt.


Das Resultat ist, dass sich immer mehr Menschen unverstanden fühlen und aneinander vorbei reden, weil Jeder in einer anderen Welt, seiner eigenen mit Sorgen, Sehnsüchten und unverfüllten Wünschen, lebt. Letztendlich sehnen sich viele nach einem "guten Gespräch", in dem wahre Dinge ausgetauscht werden können. Jeder von seinem innersten reden kann ohne dem anderen etwas vorzumachen. Die moderne Psychologie sieht das Scheitern der Alltagsgespräche der Menschen an der mangelnden Zeit die sich die Menschen füreinander nehmen. Man stehe ständig unter Strom, auch im Gespräch, genau so wie es uns die Leistungs- und Arbeitswelt tagtäglich lehrt. Jeder zeige seine Leistungfähigkeit dadurch, dass er sofort eine Antwort parat habe, oft ohne intensiv zugehört zu haben. Ein wirklicher Austausch zwischen zwei Menschen findet fast nicht mehr statt, weil jeder dem anderen imponieren wolle und möglichst gut dastehen wolle. Ein echter Austausch, ein Zwiegespräch, in dem man sich auch selbst weiterbringen möchte und eine andere Meinung zulassen kann, als auch seine eigene Meinung einmal in Frage stellen kann, davon lebt ein echtes Gespräch. Ein Zwiegespräch ist eine echte Begegnung von Menschen, die sich einander in Wahrheit zugewandt haben, sich rückhaltlos äußern und vom Scheinenwollen frei sind. Man müsse darauf verzichten, den anderen beeindrucken zu wollen und ihn wertschätzen. Lebendige Gegenseitigkeit zu leben, gelte es, so  Martin Buber, Religionsphilosoph. In jedem guten Gespräch geht es um Respekt und Akzeptanz dem Gesprächspartner gegenüber.  Jeder öffnet sich, stellt seine Meinung vor, geht ein wenig auf Distanz von sich selbst, nimmt sich selbst nicht sooo wichtig und am Ende baut jeder seine Meinung neu zusammen, mit den übriggebliebenen, überzeugenden Elementen. Nur so kann sich ein lebendiges, spannendes, wertvolles und gegenseitig berührendes Gespräch zustandekommen. Der US-Diaglogforscher David Bohm unterscheide zwischen "thinking" und "thought". Zwischen denken und gedacht haben. Wir alle würden uns nach Gesprächen sehnen, die uns weiterbrächten für´s Leben und neue Einsichten gewinnen lassen würden. Das sei "denken". Aber die oberflächlichen Begegnungen der oberflächlichen Zeit, in denen die Menschen sich in Szene setzen würden, diene hauptsächlich der Selbstbestätigung. Sich präsentieren und verbal zur Schau stellen, ziele nur darauf ab, sich selbst möglichst gut darstellen zu wollen und über den anderen stellen zu wollen. Es gehe nur darum sich selbst zu bestätigen in dem, was man eh schon immer gedacht habe. Das sei das "gedacht haben". Die oberflächlichen Inszenierungen würden den Klugen verstummen lassen!
Letzte Änderung am Sonntag, 10 November 2013 18:57

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