Unter der Sauerstoffaufnahme (VO2) wird die Menge an Sauerstoff verstanden, die von dem Organismus aus dem eingeatmeten Atemgas pro Zeiteinheit aufgenommen wird. Sie kann man berechnen als Produkt aus der Differenz der O2-Konzentration in Ein- (0,209) und Ausatmeluft (0,163) und aus dem Atemminutenvolumen (in Ruhe ca. 7/min).
Beispiel in Ruhe:
VO2 = 7 l/min (0,209 - 0,163) O2 = 0,3 l/min.
Die VO2 wäre damit die Sauerstoffmenge, die der Einatmungsluft pro min im Köper "netto" entnommen wird. Mit zunehmender körperlichen Belastung kommt es zu einem Anstieg der VO2. Es kommt zu einer Zunahme des Atemminuten- und Herzminutenvolumens. Der Anstieg der VO2 ist sowohl von der Leistungsfähigkeit des Atmungsystems als auch des Herz-Kreislauf-Systems abhängig. Die arbeitende Muskulatur weist einen erhöhten Sauerstoffbedarf auf. Dieser wird durch eine erhöhte Durchblutung der Muskulatur und eine vermehrte Sauerstoffausschöpfung gedeckt.
Eine vermehrte periphere Sauerstoffausschöpfung wird begünstigt durch die Zunahme des Sauerstoffverbrauchs, einen Anstieg der Zahl der durchbluteten Kapillare sowie einen Anstieg des pH Werts und der Temperatur in der arbeitenden Muskulatur (s.Sauerstoffbindungskurve "Linksverschiebung").