Psychopathie ist eine alte Bezeichnung für dissoziale Persönlichkeitsstörung, die bei den Betroffenen mit dem weitgehenden oder völligen Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen einhergeht. Psychopathen sind auf den ersten Blick mitunter charmant, sie verstehen es, oberflächliche Beziehungen herzustellen. Dabei sind sie mitunter sehr manipulativ, um ihre Ziele zu erreichen. Beim näheren Betrachten sind sie impulsiv und verantwortungslos und gehen über Leichen um ihre Ziele durchzusetzen.
Bisher war das Bild des Psychopathen geprägt vom Serienkiller, dem gewalttätigen Irren. Aber unter uns leben angeblich viele unerkannte Kranke, die unter dieser psychischen Störung leiden. In so manchem Karrieristen könnte sich eine psychopathische Persönlichkeit verbergen, behauptet jedenfalls das Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner aktuellen Ausgabe und stellt Psychologen vor, die sogar in Kinderseelen nach anti-sozialen Merkmalen suchen. Psychopathen sind häufig liebenswürdig, haben Selbstbewusstsein und stehen auf Geld, Macht und Sex. Weil sie sich gut ausdrücken können, denkt jeder, sie hätten Visionen und wären zur Unternehmensführung geeignet. Hinzu kommt, dass Psychopathen oft ganz bewusst eingestellt werden - bedarf die heutige Geschäftswelt doch oft gewissenloser Chefs, die vor harten, schnellen Entscheidungen nicht zurückschrecken. Ein Psychopath hätte keine Skrupel, einen ganzen Betrieb zu schließen, während einer wirklichen "menschlichen" Führungspersönlichkeit die Entlassungen leid tun würden.