Bluthochdruck und Voraussetzung zum Sport bei Bluthochdruck
Der sportlich aktive Hochdruckpatient
Diese umfassen nach den aktuellen Leitlinien die vollständige Anamnese, die auch sportliche Vorerfahrungen und aktuelle sportliche Aktivitäten miterfasst, eine ausführliche körperliche Untersuchung, eine spezifische Labordiagnostik sowie eine fahrradergometrische Belastungsuntersuchung mit Blutdruck- und EKG-Kontrolle. Nach Möglichkeit sollten auch eine Echokardiografie sowie eine 24-h-Blutdruckmessung durchgeführt werden.
Grundlegende Voraussetzung für die Einleitung einer Bewegungs- bzw. Sporttherapie ist eine vorherige (sport-) medizinische Diagnostik: "fit for sports" !!
Denn öfters als gedacht, stecke hinter einem therapieresistenten hohen Blutdruck, ein Adenom der Nebenniere !
(MMW-Fortschr. Med. Nr. 7 / 2010 (152. Jg.))
Wie soll trainiert werden ?
Für die (ärztliche) Praxis reiche es i. d. R. aus, die Belastungsintensität im Bereich von 60–70 % der fahrradergometrischen Maximalleistung festzulegen, vorausgesetzt es gibt keine medizinischen Kontraindikationen.
Neben der Analyse des Belastungs-EKG´s sollte das Blutdruckverhalten unter Belastung besonders berücksichtigt werden.
Welche Sportarten sind geeignet ?
Bei der Auswahl einer geeigneten Bewegungsform bzw. Sportart für den Hochdruckpatienten sei ein individuelles Vorgehen erforderlich. Wichtige Kriterien für die Gestaltung der Bewegungstherapie seien neben der körperlichen Belastbarkeit und den bestehenden Begleit- und Folgeerkrankungen, die Motivation, motorische und koordinative Kompetenzen, sportliche Vorerfahrungen, das sozioökonomische Umfeld und nicht zuletzt die infrastrukturellen Gegebenheiten.
Ein häufiger Grund für den Abbruch des neu begonnenen körperlichen Trainings, seien orthopädische Probleme, die in der sportmedizinischen Beratung berücksichtigt werden müssten. Ist im Vorfeld alles beachtet, könne Sport als eine Therapie (s. Sporttherapie) zur Unterstützung vieler körperlicher- und seelischer Unwegsamkeiten dienen. Achte man nun noch auf eine adäquate vollwertige Ernährung (s. Vollwerternährung u. Ernährungsplan) und verzichte auf das Rauchen, habe man die Forderung der Prävention umgesetzt (Sport-Ernährung-nicht rauchen !).
Gut geeignet
- Sport mit geringem bis mittlerem Krafteinsatz (Walking, Nordic-Walking, Laufen, Radfahren, Inlineskating, Skilanglauf, Schwimmen etc.)
- Mannschaftsspiele mit geringer körperlicher Belastungsintensität aufgrund modifizierter Durchführung (z.B. Volleyball, Fußball, Soft-Tennis etc.).
Bedingt geeignet (abhängig von der Schwere der Hypertonie, Begleiterkrankungen sowie der sportlichen Vorerfahrung)
- Kraft- und Kampfsportarten nur mit niedrigen bis mittleren Belastungsintensitäten (ohne Pressatmung)
- Einzelrückschlagspiele mit nur geringer bis mittlerer Belastungsintensität (Tischtennis, Tennis etc.)
- Mannschaftsspiele mit nur mittlerer Belastungsintensität
- Ausdauersportarten mit höherem Krafteinsatz, z. B. Rudern, sind zu meiden !
Ungeeignet
- Kraft- und Kampfsportarten mit hohen Belastungsintensitäten
- Einzelsportarten und Einzelspiele mit hoher Belastungsintensität (Leichtathletik, Badminton, Squash etc.)
- Mannschaftsspiele mit hohen Belastungsintensitäten (Eishockey, Basketball etc.)
Weitere Informationen
- Textquelle: verschiedene
- Textquelle 2: u.a. Innere Medizin Herold