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Wenn Arbeit krank macht - WARUM ?

  • geschrieben von  dm (Profil)
Wenn Arbeit krank macht -  WARUM ? Bildurheber: dein-gesundheitsmanager

 Schuld seien Arbeits- und Rahmenbedingungen der modernen Arbeitswelt, vor dem Hintergrund der Globalisierung, die dem Arbeitnehmer kaum Zeit und Spielraum lassen, für eigene Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit im Arbeitsprozess. Hinzu kommen stetige Arbeitsverdichtungen mit permanenter Überforderung, Konkurrenzkampf, Mobbing und oft eine geringe Entlohnung und Wertschätzung. Geringe Wertschätzung führe oft in eine Gratifikationskrise des Arbeitnehmers. Chronische Überforderung und permanenter Stress führe zur Erschöpfung ("Burn Out"), was oft nur die Vorstufe zur Depression darstelle. All dies führe insgesamt zu einem Gefühl der Fremdbetimmung und des Ferngesteuertseins, vergleichbar mit dem Hamster im Hamsterad. Je weniger man Einfluss auf sich, seine Arbeit und die zusammenhängenden Faktoren nehmen könne, desto maschinenartiger und benutzter fühle man sich. Im Gegenzug lautet die Lebensdevise, je selbstbestimmter man sein Leben gestalten könne, desto freier fühle man sich. Arbeit war bis zur Reformation durch Martin Luther, Mühe, Mühsal und Quälerei um´s Überleben. Wer es sich leisten konnte ließ arbeiten. Arbeit wie wir sie heute kennen, als Selbstzweck und Berufung, bekam erst durch Luther in der Reformationszeit ihren "gottgefälligen" Status.  Der Adel und Klerus (auch das Kapital)  pflegte die Muße des Schönen und den Müßiggang und überließ dem niederen Volk die Schufterei und die Mühsal. Ein typisches Beispiel sei die Dienstleistungsbranche, in der eigentlich nur reagiert werden könne ohne freie Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeit und dies möglichst schnell und immer nett und höflich.

Fehlende Wertschätzung und das richtige Maß

Aber auch Arbeit im Schichtbetrieb- und Schichtdienst (z.B. Arbeiter in einer Fabrik, Krankenschwestern...), sowie Arbeit in längeren Bereitschaftsdiensten (wie z.B. im 24-h-Dienst von Ärzten), mache krank. Neueste Untersuchungen hätten gezeigt, dass das Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen und an Burn-Out (Erschöpfung und Vorstufe zur Depression) zu erkranken, für die oben Genannten,  um ein Vielfaches gegenüber den in Normalarbeitszeit Arbeitenden, erhöht sei (Bayerisches Ärzteblatt 2010/4).
Ergebnisse einer aktuellen Studie des Ökonomen Armin Falk und des Soziologen Johannes Siegrist, zeigten, dass Menschen die ihre Entlohnung als ungerecht empfinden würden, eher an Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden würden (http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46171/). Die passe zur allgemein bestehenden Erkenntnis, dass geringe Wertschätzung eines Arbeitnehmers, diesen in eine "Gratifikationskrise" abdriften lassen würden (s. Einleitung).

In einer Studie der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) über  die Arbeits- und Rahmenbedingungen der modernen Welt, seien die Ergebnisse eindeutig. Arbeitnehmer seien wegen psychischer Störungen immer öfter krank. Die jährlichen Statistiken der Krankenkassen können dies gut belegen. Die Erkrankung an Depression und überhaupt die psychischen Erkrankungen, würden rapide ansteigen. Anhand des Beispiels eines Call-Centers mit den typischen Arbeits- und Rahmenbedingungen, werde dies schnell deutlich. Denn hohe Qualitätsforderungen unter stetig zunehmendem  Zeitdruck (jeden Anrufer zufrieden stellen zu müssen) ohne  Einfluss auf den Ablauf, eigentlich völlig fremdbestimmt (viele Anrufer in der Warteschleife die abgearbeitet werden müssen) und stets freundlich zu sein.  Dies seien Faktoren, die die psychische Gesundheit des Menschen besonders gefährdeten, da jegliche Selbstbestimmung und Einflussnahme auf das eigene Wirken fehlten. Vor allem seien neben dem Call-Center, Menschen im sonstigen Dienstleistungsgewerbe, Menschen im Gesundheits- und Sozialwesen und Menschen in öffentlichen Verwaltungen betroffen.
Die WHO erwarte, dass in den kommenden Jahren, die Depression die Volkskrankheit Nummer Eins (s. Nr.1) werde und die Depression, die Wirbelsäulererkrankungen und die Herz-Kreislauferkrankungen ablösen werde. Laut WHO sei der berufliche Stress durch die veränderten Arbeits- und Rahmenbedingungen der globalisierte Welt, eine der größten Gefahren des 21. Jahrhunderts (Deutsches Ärzteblatt, 22. April 2011).
 
Veränderungen seien dringend nötig um die Flut an Erkrankungen abzuwenden
 
Es sei notwendig die Arbeits- und Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die Arbeitnehmer wieder mehr Kontrolle über ihre Arbeitsabläufe zurückbekämen. Weiterhin müsse mehr Zeit zur Verfügung gestellt werden, intensiven Arbeiten z. B. im Sozialbereich besser nachkommen zu können. Arbeitsabläufe bei denen es um Menschen gehe, müssten wieder entdichtet werden. Weitere Empfehlungen des BPtK seien das betriebliche Gesundheitsmanagement zu verbessern. Was die Arbeismedizin heute in den Betriebe tue, reiche nicht mehr aus, weil sich die Arbeitswelt grundlegend seit Beginn des Industriezeitalters geändert habe. Die Medizin bzw. Arbeitsmedizin dürfe nicht die Rolle der "Reparaturmedizin" haben, sondern müsse die Prävention vielmehr in den Vordergurnd rücken (Deutsches Ärzeblatt, 22.April 2011). Die  psychischen Erkrankungen im Zusammenhang mit der Arbeitswelt, dürfen nicht mehr tabuisiert werden. Die psychische Belastung und Erkrankung ist die neue Geisel unserer modernen Arbeitswelt. Dazu müsse sich öffentlich bekannt werden und Kapital und Politik dafür gewonnen werden, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die der menschlichen Psyche besser entsprechen können. Verteilung der Arbeit und Verantwortung auf mehrere Schultern, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Vermittlung von Sicherheit zur Lebensplanung für jeden Einzelnen.   Gezielte Trainingsmaßnahmen könnten u.a. helfen, die seelische Belastbarkeit des Arbeitnehmers zu fördern. Hier dürfe man aber nicht dem Umkehrschluss verfallen und denken,  wenn die seelische und körperliche Belastbarkeit gestärkt sei, könne immer mehr Leistung vom Arbeitnehmer abgerufen werden und man könne evtl.  sogar noch Arbeitnehmer einsparen, weil Einzelne jetzt mehr leisten könnten. Es gibt viele Indizien dafür, dass viele Menschen in der heutigen schnellen, verdichteten Welt, beruflich wie privat, an ihrer Leistungsgrenze angekommen sind. Jeder Betroffene sollte eine eigene Fürsorge für sich entwickeln und besser auf sich achten, denn sonst tut es z.Zt. niemand. Man müsse bewusst Ausgleichsruhezeiten einplanen um die Belastungen zu kompensieren. Jeder solle sein Leben ins Gleichgewicht bringen. Jeder werde angehalten das Familienleben zu genießen und auszuleben. Hierzu ist die Politik und Wirtschaft aufgefordert, entsprechnende menschliche Bedingungen zu schaffen. Je nach Situation sollte man auch vor größeren Veränderungen nicht zurückschrecken um sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden und zu sich selbst zurückzukehren.
 
Gründe für die steigende Zahl von psychischen Störungen

Die Gründe für die Zunahme der psychischen Erkrankungen (v.a. Depression) seien verschieden gelagert. Lange Zeit seien die Symptome die auf eine psychische Erkrankung hindeuteten einfach übersehen oder  nicht richtig eingeordnet worden. Ein anderer Grund seien die Anforderungen der modernen Arbeitswelt, wie oben beschrieben,  vor dem Hintergrund der Globalisierung. Natürlich spiele auch das private Umfeld ein große Rolle. Immer mehr Familien brechen auseinander. Die Zahl der Alleinerziehenden nimmt zu. Eine adäquate Kindererziehung ist sehr kräftezehrend. Die Kinder sollen möglichst ihr Abitur machen. Auch im Rahmen der Globalisierung möchte Niemand, auch nicht  im privaten Bereich auf dem Standstreifen stehen bleiben. Geld und Ansehen, Neid, Missgunst, in Verbindung mit Tratsch und Klatsch und der süße Schein, treiben und jagen uns auch im Privaten und nicht nur im Berufsleben, zum Äußersten. Also stülpt uns das Leben bzw. stülpen wir uns selbst oft eine Rolle über, unter der wir zu zerbrechen drohen.

Letzte Änderung am Dienstag, 25 März 2014 17:03
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