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Depressionen im Profisport -- unbequem und totgeschwiegen, im wahrsten Sinne des Wortes, am Bsp. Robert Enke´s

  • geschrieben von  dm (Profil)
Tor Bildtitel: Tor Bildurheber: © Ernst Rose/PIXELIO www.pixelio.de

Depression ist eine Volkskrankheit,  d.h. der Gesellschaft   -  Warum sollte sie vor dem Profisport haltmachen ?

 

Der Mikrokosmos Profifussball in Deutschand, hat ca. 2000 Akteure  oder moderne Gladiatoren, im Alter von ca. 20-40 Jahren. Dies ist eine eigene Welt, in der Sport als absolut männlich gilt. Die Profis erhalten ernome Gagen und haben einige Privilegien. Aber das System erkauft sich damit auch absoluten Gehorsam und Fahnentreue. Das System Bundesligaprofifussball gibt eigene Verhaltensregeln vor. Aus Angst, von diesem Netzwerk nicht akzeptiert  und mit einem Makel behaftet zu sein, hat sich eine Konformität unter den Akteuren entwickelt, um nicht als andersartig aufzufallen. Wo Anderssein als Schwäche gilt, werden Individuen mit ihren Bedürfnissen und Sehnsüchten in ein Doppelleben gedrängt. Als knallharter Profi psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen, gehe mit Imageverlust einher. Offenheit und Ehrlichkeit  werde und wird bestraft.  Eine psychische Erkrankung, Medikamentenmissbrauch, Alkohol und Homosexualität haben keinen Platz in dieser Leistungswelt auf dem Präsentierteller,  die nur Vorzeigecharakter haben darf. Um immer volle Leistung zu bringen und der ständigen Angst nicht gut zu sein und nicht spielen zu können, werde das Schmerzmittel Voltaren von den Profiakteuren in Massen geschluckt. Der Wirtschaftswelt dient der Profisport als makelloser Werbeträger. Hierran darf nicht gerüttelt werden. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Auch hier scheint es so sein,  wie auch im globalen Weltsystem.  Man möchte Schauspieler haben, die funktionieren und Leistung bringen um die kleine Fussballwirtschaftswelt am laufen zu halten. Eine Mannschaft auf Topniveau gelte nicht als Platz für einen Akteuer, um zu sich selbst zu finden.
Auch Olli Kahn litt an dieser Leistungswelt, in der Emotionslosigkeit und Unehrlichkeit dominieren. Er litt gegen Ende seiner Laufbahn an einem Burn-Out-Syndrom, in einer Fussballwelt in der nur Stärke zählt. Wohl auch durch seine Beendigung der Profilaufbahn und der Zeit und Muße danach, hat er die Erlösung aus dieser Maschinerie gefunden und konnte
die Belastungen aufarbeiten. Nun ist es aktuell zu dem Todesfall von Robert  Enke durch die eigene Hand gekommen. Er habe schon seit Jahren an einer Depression gelitten. Depressionen gehen mit kognitiven Leistungseinschränkungen einher, die gravierende psychosoziale Folgen nach sich ziehen können. Klassisch erscheine die Depression unter dem Bild von innerer Leere, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Interessenvernachlässigung, Sinnlosigkeit, Libidoverlust und Suizidgedanken. Frauen und Männer können sich in der Symptomausprägung aber unterscheiden. Bei Männern könne  auch erhöhte Risikobereitschaft, gesteigerte Aggressivität, erhöhte Reizbarkeit, antisoziales- oder süchtiges Verhalten, ständig erhöhtes Arbeitsvolumen und vorgeschobene Geschäftigkeit auf eine Depression hinweisen. Jetzt erst werden die Fragen gestellt, die schon lange hätten gestellt werden müssen, aber nie ins Bild gepasst hatten und einigen auch weiterhin nicht ins Bild passen werden. Aber wie viele Arbeitnehmer haben sich schon wegen Mobbing oder Überforderung in dieser globalen Wirtschaftswelt das Leben genommen (Beispiel Japan, Telekom Frankreich). So hart es klingt, aber ihnen wurde nicht das Gehör geschenkt, das sie sicherlich verdient haben (bisher).  Hier wurden und werden nicht mit allem Nachdruck die zwingenden Fragen an das System gestellt und eine Antwort eingefordert. Es ist schade um jeden Menschen, den das Wirtschaftsleistungssystem verschlingt, weil er nicht mehr darin funktionieren kann. Mit Robert Enke hat es einen Menschen im Rampenlicht erwischt, dem jetzt aufgrund seines Prominentenstatus alle Aufmerksamkeit geschenkt wird, die vielen vielen Anderen versagt bleibt. Aber vielleicht kann Robert Enke stellvertretend für all Diejenigen stehen, die kein Gehör gefunden haben.

Meines Erachtens wird uns durch diesen geschilderten Mikrokosmos ein Spiegel vorgehalten. Ein Abbild unserer Gesellschaft sozusagen. Die Pofisportler stehen immer in öffentlichem Licht. Hier wird jede Unebenheit aufgedeckt. Es gibt  in der "gewöhnlichen" Arbeits- und Alltagsleistungsgesellschaft aber viele Parallelen. Versagensängste und Depressionen, Angst vor Entdeckung einer tabuisierten persönlichen NeigungAngst vor Job- und/oder Karriereverlust und damit Beschädigung des Images, das man sich aufgebaut hat, in  einer schönen Scheinwelt. Mehr Schein als Sein. "Man" brauche Schauspieler und keine Realisten, die Störer, die das "Funktionieren" hinterfragen und aus der Bahn zu bringen drohen. Mut zur Offenheit und zum Anderssein kann man uns allen nur wünschen und fordern. Schwächen aussprechen und trotzdem oder gerade deshalb, befreit seine Persönlichkeit und Stärken ausleben. Hierdurch eine Brüderlichkeit und Menschlichkeit wiedererlangen, die uns durch Vorspiegelung von falschen Idealen durch das gnadenlose System des Raubtierkapitalismus mit seiner bedingungslosen Leistungsorientierung verloren gegangen ist. Es fehlen echte Vorbilder, die noch wahre Werte vermitteln, wie Liebe, Bescheidenheit, Genügsamkeit, Toleranz, Akzeptanz und Verständnis. Etwas Müßiggang, sich mehr Zeit nehmen und Langsamkeit würde alle Menschen vielleicht etwas näher zueinander bringen. Leben besteht aus Beziehungen von Menschen zueinander. Hierzu ist Zeit nötig. Zeit ist überhaupt der wichtigste Faktor im Leben. Dies wird den meisten oft erst am Ende klar, wenn die Zeit abgelaufen ist.


                                         Ball-Fussball-426588_R_K_B_by_Viktor-Mildenberger_pixelio.de
© Viktor Mildenberger/PIXELIO www.pixelio.de
Letzte Änderung am Dienstag, 25 März 2014 15:42
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